Einweihung - Pfarrkirche St. Georg Eiterfeld

Eiterfelder haben ihr Gotteshaus wieder

Eiterfeld - Rechtzeitig zu Weihnachten kann die katholische Kirche St. Georg in Eiterfeld für Gottesdienste wieder genutzt werden. Mit einem feierlichen Pontifikalamt weihte der Fuldaer Bischof Dr. Michael Gerber die Kirche und konsekrierte den Altar. Nur 60 geladene Gäste waren zum Gottesdienst zugelassen. Ein Livestream des Gottesdienstes ermöglichte aber einer großen Gemeinde die Teilnahme zuhause.
Dechant und Ortspfarrer Markus Blümel begrüßte mit dem Bischof als Konzelebranten Pater Binesch Mangalan sowie die Pfarrer Reinhold Kircher und Josef Schlitt. Sein Gruß galt auch dem evangelischen Mitbruder Pfarrer Karl Josef Gruber, Architekt Jürgen Krieg, der die Renovierungsarbeiten detailliert erläuterte, Bürgermeister Hermann Josef Scheich, Martin Martl und Thomas Behr, Bauabteilung Bistum Fulda, Christine Kenner und Britta Schack, Landesamt für Denkmalpflege und MdB Michael Brand. Es sei selten geworden, dass eine Kirche eingeweiht würde. So habe dieser Tag auch für ihn eine große Bedeutung, so Bischof Michael Gerber. Er dankte der evangelischen Kirchengemeinde Eiterfeld für die Gastfreundschaft durch Nutzung deren Gotteshauses. Vor der Predigt weihte der Bischof das Wasser im Taufbecken, besprengte damit die Gläubigen und das neue Ambo und übergab das Lektionar. Es sei das zweite Mal, dass er die Eiterfelder Kirche betrete. Beim ersten Mal sei sie noch verstaubt und eingerüstet gewesen und jetzt erstrahle sie in neuem Glanz, so der Bischof in der Predigt. Unter diesem Aspekt betrachtete er die Kirche insgesamt, die seit 2000 Jahren Baustelle sei. Trotz „putzen“ käme immer wieder neuer Dreck zum Vorschein und bei einer einfachen Renovierung zeige sich, das etwas an der Substanz nicht stimme. Eine innere Erneuerung zu einer lebendigen Kirche sei wichtig. Nicht wir würden das Haus Gottes bauen, sondern Gott selbst. So wie Maria durch ihr „Ja“ Tempel Gottes geworden sei, so würden auch die Gottesdienstbesucher durch den Empfang der heiligen Kommunion zur Wohnung Gottes. Im Folgenden interpretierte der Bischof die Elemente der Einweihung. Die Segnung des Wassers am Taufbrunnen und die Besprengung der Gemeinde sei eine innere Reinigung, ähnlich wie die Reinigung der renovierten Kirche und ein Symbol für die Versöhnung mit Gott und den Mitmenschen. Dadurch könne man auch hinter dem Staub den Glanz Gottes sehen. Mit der Weihe das Ambos stelle sich die Frage, welches Wort aus der Heilige Schrift das eigene Gottesbild präge. Gottes Wort sei nicht nur Information, sondern Veränderung und Impuls für Gruppen und Gremien Zeugnis zu geben und auch in der Pandemie Gemeinde zu leben, wenn auch in kleiner Gruppe. Eindrucksvoll war dann die Altarweihe, die Bischof Michael Geber in der Predigt detailliert beschrieben hatte. Zuerst wurden die Reliquien von den Heiligen Victoria, Maximus, Asclepiodotus, Aloisius Gonzaga und Stanislaus Kostka in die Altarplatte eingelassen. Schreinermeister Matthias Sauerbier, der Altar und Ambo aus Holz gefertigt hatte, verschloss mit Panzerglas die Einlassung, so dass die Reliquien sichtbar bleiben. Danach besprengte der Bischof den Altar mit Weihwasser und salbte ihn mit Chrisam. Auf dem Altar, der Zeichen für Christus ist, wurden fünf Weihrauchfeuer entzündet, die die Wundmale Jesu darstellen. Symbolisch würde sich dadurch Tod und Auferstehung, das Geheimnis des Volkes Gottes, einbrennen. Am Ende der Eucharistiefeier überreichte der Bischof die Weiheurkunde an Ulrike Richter vom Verwaltungsrat in lateinisch und deutsch, die diese verlas. Die Sprecherin des Pfarrgemeinderates Andrea Budde dankte dem Bischof, allen Mitwirkenden, den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sowie den Spendern und Gott, dem dieses Haus gehöre. Musikalisch gestalteten Katharina Buchmann, Gesang, Stephanie Weber-Huff, Keyboard und Werner Hartmann, Orgel (alle Eiterfeld) den Gottesdienst mit. +++
Autor und Bilder: Winfried Möller