Geistlicher Impuls für den Monat April 2021

VERWANDLUNG

Kommt an den Tisch seiner Gnade


Ich schaue in ein dichtes Grau, das sich wie ein Schleier über den Dächern unserer Gemeinden ausbreitet und meine Sicht in die Ferne, ebenso in Richtung Himmel versperrt. Die Schwere der Wolkenmassen beeinflussen nicht nur das Klima in unserem Land, sondern auch die Stimmungen der Menschen, die angespannt, überlastet und erschöpft wirken. Dazu kommen die aktuellen Nachrichten des Shutdowns mit einer Verlängerung bis Mitte April, wenngleich über all den Verschärfungen unsere Gesundheit steht, die geschützt werden soll.
Jeder Tag erscheint als eine neue Herausforderung: Es wird geplant, konzipiert, verschoben, abgesagt und diskutiert oder gerade Erarbeitetes ad acta gelegt. Nicht nur in meinem Kalender herrscht Chaos, ebenso in meinem Kopf. Am liebsten möchte ich einfach davonlaufen. Weit weg und all das hinter mir lassen. Von irgendwo muss doch das Licht kommen.

FÜGUNG: Kurzentschlossen mache ich mich auf den Weg. Ich renne und renne, um in meinem Kopf aufzuräumen. Meine Gedanken kreisen um die Ereignisse der letzten Wochen und Monate. Ich bewege mich in einem Wechselbad von Frustration und Zerstreuung . In all dem Durcheinander fühle ich mich auf einmal nicht mehr allein. Ich bemerke zwei Begleiter, die mir helfen, meine Gedankengänge zu ordnen. Erst beim genauen Hinschauen entdecke ich, dass es die Emmausjünger sind, die sich in meine Selbstgespräche einmischen. Ist das jetzt Zufall oder vielmehr FÜGUNG von oben.

Erging es ihnen nicht ähnlich? Waren sie nicht auch aus Jerusalem geflüchtet, um all das hinter sich zu lassen, was sie in den letzten Tagen dort erlebt hatten? Im Rückblick fingen sie an zu begreifen und spürten in ihren Herzen, dass Jesus bei ihnen war. Alles was er ihnen gesagt hatte, war wahr. Wie Schuppen fiel es ihnen von den Augen (Lk 24, 31). Seine Worte sind Licht und Wahrheit. Ihre Freude wuchs, ihr Blick wurde klarer und der Friede Gottes breitete sich über ihnen aus. Die äußeren Umstände blieben, aber ihr Herz war ein anderes – ein verwandeltes, ein neues Herz.

VERWANDLUNG: Ich kapiere auf meinem Weg: Es geht nicht darum, etwas zu ändern, das ich nicht ändern kann. Die äußeren Bedingtheiten, die uns das Leben in der Pandemie erschweren, werden uns in den nächsten Wochen weiterhin begleiten. Je mehr ich mich durch sie verletzen, durch die Geschehnisse verwirren lasse, desto mehr wird mein Blick auf das Wesentliche getrübt. Vielmehr geht es m. E. darum, zu verstehen, dass die Pandemie für uns alle eine riesige Chance sein kann, Christus neu zu entdecken. Ihn in allem zu suchen; sensibel für seine Gegenwart und sein Wirken in den kleinen Lichtblicken meines Alltages zu werden. Fest daran zu glauben, was sein Name verspricht: ICH BIN DER > ICH-BIN-DA <

Dann wird er es sein, der unser Leben lenkt und uns im Grau der Wolken das himmlische Licht entdecken lässt.

HEILUNG UND BEFREIUNG: Ich freue mich auf Ostern. Ich freue mich auf das Osterfeuer, das Gloria, das Glockengeläut und die Hallelujarufe . Ich freue mich darauf, den aufzunehmen, den ich suchte: Jesus Christus . Er ist der Einzige, der uns die Nähe schenken kann, nach der wir uns so sehr sehnen. Er ist der Einzige, der unsere Herzen heilen und befreien kann. Die Emmausjünger erkannten den Auferstandenen an seinen Worten und im Brechen des Brotes (Lk 24, 34 - 35). Tun wir es ihnen gleich!


Kommt an den Tisch seiner Gnade.
Bereitet mit Brot und mit Wein.
Ihr, die hungert und dürstet,
lasst euch auf sein Angebot ein.


Songtext : Martin Pepper
Link : https://www.youtube.com/watch?v=AWRkgyL62sU



Ein frohes und befreites Ostern wünscht Euch

Eure Gemeindereferentin Maria-Martina Fischer