Einfühlsam und den Menschen nahe

(v.l.n.r.) Gefängnisseelsorger H. Schöning, F. Hilfenhaus und M. Coetsier, Anstaltsleiter L. Streiberger, Weihbischof Dietz, verstorbener Gefängnispfarrer Eugen Kutzka, Dechant M. Blümel. Foto (Archiv 2018): Mit freundlicher Genehmigung von H. Zimmermann.
(v.l.n.r.) Gefängnisseelsorger H. Schöning, F. Hilfenhaus und M. Coetsier, Anstaltsleiter L. Streiberger, Weihbischof Dietz, verstorbener Gefängnispfarrer Eugen Kutzka, Dechant M. Blümel. Foto (Archiv 2018): Mit freundlicher Genehmigung von H. Zimmermann.

Einfühlsam und den Menschen nahe 

Justizvollzugsanstalt Hünfeld gedenkt Gefängnispfarrer Eugen Kutzka (1937-2021) 

 

Am Wochenende feierte die Kirche in der Justizvollzugsanstalt Hünfeld einen kleinen ökumenischen Gedenkgottesdienst für den am 3. März 2021 verstorbenen Gefängnispfarrer Eugen Kutzka, der von August 2009 bis Mai 2016 in der Seelsorge der JVA Hünfeld leidenschaftlich mitgearbeitet hatte. Er war einfühlsam sowohl den Gefangenen als auch den Bediensteten gegenüber, nicht zuletzt, weil er vielen schon durch sein großes Engagement und vielerlei Tätigkeiten außerhalb des Gefängnisses bekannt war. In Dankbarkeit gedenken wir seines treuen Dienstes in der Gefängnisseelsorge. 

In seiner Ansprache erzählte Pfarrer Franz Hilfenhaus mit warmen Worten von seinem Vorgänger, der ihn zu seiner Tätigkeit hinter Gittern ermutigt hatte. Diakon Dr. Meins Coetsier vertonte während des Gottesdienstes ein Lied für den in Chorzów in Oberschlesien geborenen Pfarrer, der manches Herz der Gefangenen für die Barmherzigkeit Gottes erreicht hatte. Pfarrer Dr. Andreas Leipold erwähnte in seiner Reflektion über das Evangelium vom verstorbenen Lazarus, dass Jesus – Gott – selbst vor Trauer geweint hat, als er vom Tod des Freundes erfuhr. Auch der ehemalige Gefängnisseelsorger Heinrich Schöning, der wegen der strikten Corona-Beschränkungen nicht dabei sein konnte, sagte am Telefon, dass er sich an Pfarrer Kutzka als einen sehr engagierten Zuhörer erinnert, der den Menschen sehr nahe war und gerne von seinen persönlichen Abenteuern und Aufenthalten in Ländern wie Frankreich, Polen, der Tschechischen Republik, Irland, der Türkei und dem Heiligen Land erzählte. Pfarrer Hilfenhaus betonte mit einem Lächeln: „Es hat tatsächlich manchmal eine Stunde von der Gefängnispforte bis zum Auto gedauert, weil der Eugen so lebendig, erzählfreudig und sprachsam war. Er hat uns immer viele Geschichten und Erlebnisse zu erzählen gehabt.“ Nach dem Segen war vom starken Lichteinfall durch die Sonne draußen, das Farbenspektrum eines Regenbogens auf dem Kirchenboden zu sehen: ein kleines Zeichen und Augenzwinkern vom Himmel? +++

Das Requiem für den Verstorbenen fand am Montag, 15. März 2021 in der Kirche des St. Bonifatiusklosters in Hünfeld statt.