Biblische Gestalten sollen Hoffnung geben

Zwei Vortragsabende von Schülern der Wigbertschule

Haben Gestalten aus der Bibel für die heutige Zeit noch eine Bedeutung? Diese Frage beantworteten Schülerinnen und Schüler des Religionskurses der Jahrgangsstufe 11 mit einem klaren Ja und zeigten deren Bedeutung eindrücklich in zwei Veranstaltungen in den katholischen Kirchen St. Jakobus in Hünfeld und St. Georg in Eiterfeld.
Fünf Gruppen mit Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 11 der Wigbertschule stellten jeweils die Botschaft einer biblischen Gestalt vor: Die erste Gruppe widmete sich Maria, die Mutter Jesu, mit dem Magnificat. Dieses Loblied mache Menschen in Notlagen oder solchen, denen Unrecht widerfahren ist, große Hoffnung und gebe ihnen eine Stimme, um gegen Unrecht vorzugehen. Überzeugend schritt dann der Prophet Hosea gegen Missstände, nicht nur im alten Israel, sondern auch heute ein. In der Kirche entstand eine Demonstration für Gerechtigkeit und vor allem gegen das Schweigen der großen Mehrheit der Bevölkerung angesichts von Unrecht. Mit selbst gestalteten Plakaten machten die Schülerinnen und Schüler ihre Meinung zu politischen Themen publik.
Anschließend konnten die zahlreichen Besucherinnen und Besucher die Begegnung von Jesus mit den Jüngern auf dem See Genezareth in einem Schauspiel erleben. Die Szene, als Jesus dem beinahe versinkenden Petrus die Hand reicht, zeigte die große Kraft des Glaubens. Eine weitere Gruppe zeigte die Tänzerin Mirjam: Während ein Schüler in einer Bewegungsperformance zeigte, dass angesichts von vielen erschreckenden Nachrichten die Welt manchmal nicht zum Aushalten ist, ist die Geschichte von Mirjam und ihrem Tanz nach der Rettung Israels ein klares Zeichen der Hoffnung. Diese Gruppe wurde durch ein Akkordeonspiel unterstützt.
In der letzten Gruppe sprachen Jesus und der Apostel Thomas in einer Talkshow über den Zweifel im Leben des „ungläubigen“ Thomas, der zu jedem Glauben dazugehört. Plötzlich sprang eine „Zuhörerin“ aus den Bänken auf, um die Missstände in der katholischen Kirche anuzprangern: Missbrauch, Diskriminierung, Protektionismus, Reichtum. Diese hätten ihre Zweifel genährt und ihr den Glauben an die Lehre Christi und an die Kirche genommen. – Eine wichtige Übertragung des biblischen Themas auf die heutige Kirchenproblematik, die verdeutlichen sollte, dass Thomas‘ Ungläubigkeit heute mehr denn je genügend Nahrung findet und wie wichtig es ist, sich auf die Wurzeln des christlichen Glaubens zu besinnen.
Zwischen den fünf ganz unterschiedlichen Darbietungen spielte OStR Thomas Nüdling, der die Schülerinnen und Schüler auch zu diesem Thema im Unterricht angeleitet hatte, Orgelstücke von Bach und Karg-Elert. Am Ende dieses beeindruckenden Abends sammelten die Schülerinnen und Schüler für die Ukrainehilfe in Hünfeld, um selbst ein Zeichen für Hoffnung zu setzen.
Die Wigbertschule dankte beiden Pfarrern für die Möglichkeit, die Vortragsabende durchführen zu dürfen.



Text und Bilder: Christoph Heigel