„Scherben“ – Zeichen menschlicher Schuld und Verletzungen

Im 3. Weggottesdienst näherten sich Kinder und Eltern dem Thema: „Schuld“ und „Versöhnung“. Im Verlauf des Gottesdienstes lag in erster Linie der Blick auf der Barmherzigkeit und verzeihenden Liebe Gottes, weniger auf den menschlichen Schwächen und Fehlern. So lernten die Familien die Bedeutung des Schuldbekenntnisses im Ablauf einer Eucharistiefeier kennen. 

Wie VERSÖHNUNG gelingen kann, wurde am Beispiel einer Alltagsgeschichte mit dem Titel „Kathi“ erklärt. Mit Hilfe dieser Geschichte war sehr schnell klar, dass es unsinnig ist, den verursachten Schaden bzw. meine Schuld (Scherbenhaufen) zu vertuschen oder unter den Teppich zu kehren. Erfahrungsberichte der Teilnehmer zeigten, dass ein solches Handeln eher dramatische Auswirkungen mitbrachte und bei allen Beteiligten als Folge schmerzliche Verletzungen hinterließ. Auf diese Weise konnte noch keine gebrochene Beziehung gerettet oder jemand von seiner Schuld befreit werden. Viel hilfreicher war und ist es, die entstandenen Brüche, Verletzungen sowie Fehler anzuschauen, dazu zu stehen und den bzw. die anderen um Verzeihung zu bitten. Es geht in einem Versöhnungsgeschehen vor allem um die Wahrheit. Und es geht um Verzeihung und Heilung der gebrochenen Herzen.

Am Ende des Gottesdienstes wurden die Gedanken anhand einer kleinen Scherbenaktion vertieft. Dabei konnten die Familien folgende Erfahrung machen:

Heilung erfahren Menschen, indem sie sich ihrer Schuld stellen und einander verzeihen, vor allem aber auch, indem wir Gott all unsere Sünden bringen, damit er uns verzeiht und seine Zusage zuspricht: Du bist mein geliebtes Kind. Gott allein kann unsere verletzten Herzen heil machen und jedem Menschen einen neuen Anfang schenken.

So findet auch das Sprichwort seine Bedeutung: Scherben bringen Glück. Für manchen sind die Scherben des Lebens der Weg zum Nächsten und zur Begegnung mit Gott.


                  Text: Maria-Martina Fischer                                                                                                                                                                               Bilder: