Erstkommunion Eiterfeld am 11.04.2021


     

DIE ERSTKOMMUNIONVORBEREITUNG 2021 - IM RÜCKBLICK

Seit einem Jahr beschäftigt uns die Frage, wie kann eine Erstkommunionvorbereitung unter den derzeitigen Corona-Bedingungen gelingen. Gestärkt und motiviert durch die berührenden und intensiven Erstkommunionfeiern in 2020, die bereits unter den Einschränkungen der Pandemie im Spätsommer stattfanden, sind wir in unserem Pastoralverbund im Herbst 2020 mit 73 Erstkommunionkindern in die neue Vorbereitungszeit gestartet. Unter Berücksichtigung der Schutzmaßnahmen wurden die Erstkommuniongruppen - anders wie sonst - nicht nach Pfarreizugehörigkeit, sondern nach Schulklassen gebildet. In dieser Konstellation konnten wir Ende Oktober mit den ersten Weggottesdiensten in unserer kleinen Kapelle im Pfarrzentrum Eiterfeld beginnen. Einzelne Kinder und ihre Familien, die aufgrund einer Quarantäne nicht am Präsenzunterricht teilnehmen konnten, bekamen über digitale Medien (Videoaufnahmen) die Unterrichtsmaterialien zugesandt. Ergänzt durch virtuelle – Konferenzen fanden sie den Anschluss und fühlten sich in die Vorbereitungszeit mit einbezogen. Mit dem zweiten Lockdown (Januar 2021) wurde in Abstimmung mit den Eltern das Konzept neu überdacht und eine sehr individuelle Vorbereitungszeit für die Gruppen ermöglicht: Vom Weggottesdienst in der Pfarrkirche, über digitale Angebote und einer Pause bis Mai. Was in der Umsetzung bedeutete, dass die Pfarreien ab diesem Zeitpunkt ungleichzeitig unterwegs waren und in der Zeit vom eigentlichen Weißen Sonntag bis zum Ferienbeginn im Sommer 14 Erstkommunionen – so Gott will – gefeiert werden. Es war den Verantwortlichen wichtig, den Wünschen der Eltern einen hohen Stellenwert einzuräumen. Gemeinsam haben wir in dieser Erstkommunionszeit gelernt, für jede Begegnung - ob in Präsenz oder digital - unendlich dankbar zu werden. Bei aller Andersartigkeit wurde unser Blick klarer, zuversichtlicher und konkret in die Mitte auf Jesus Christus gelenkt. Nach und nach wurden Äußerlichkeiten immer unwichtiger. Sehr beeindruckend war und ist, dass im Wissen um die veränderte Erstkommunionvorbereitung ein Teil der Familien in großer Eigenverantwortlichkeit aktiv diesen Weg zuhause mitgestaltet haben: Bewusst wurden die Feste im Jahreskreis gefeiert – ob im Gottesdienst oder in der kleinen Hauskirche. Ebenso wurden kreative Zusatzangebote wahrgenommen, um dem Kommunionkind eine unvergessliche Vorbereitungszeit zu ermöglichen. Wünschenswert wäre, wenn noch viel mehr Eltern diesen Schatz entdecken können und aktiv in der Familie diese Zeit mitgestalten würden. In den Tagen vor den Erstkommunionen von Eiterfeld, Großentaft und Rasdorf wurde mit den Kindern, ihren Eltern und den Paten der letzte Weggottesdienst als Segnungsfeier mit Anbetung gefeiert. Wir durften dabei in Kinderaugen schauen, die den Herrn gesehen haben, deren Herzen offen waren und die mit großer Freude auf ihren Weißen Sonntag blickten. Wir sind sicher, dass wir keine langatmigen und trockenen Erstkommunionsgottesdienste feiern werden, sondern lebendige Kinder erleben, die jubeln und zu ihren Lieblingsliedern klatschen, ebenso betend und mit ganzem Herzen Christus im Leib Christi empfangen werden. Meines Erachtens verbergen sich – in all den derzeitigen Begrenzungen, die ich nicht schönreden möchte – große Chancen für unseren persönlichen Glaubensweg, den der Kinder und ihrer Familien: Nämlich Jesus Christus neu zu entdecken. Die Erfahrungen, die Pfarrer Blümel und ich auf diesem Weg machen, sind berührend und führen in die Tiefe.

                                                                                                                                                                                                        

                                                                                                                                                                                                 Fotos: Bernd Diel, Text: Maria-Martina Fischer