Pontifikalamt - 100 Jahre Bischofsweihe Bonifaz Sauer


Vor 100 Jahren wurde der Missionsbenediktiner Bonifaz Sauer, OSB in Wonsan, Nordkorea, zum Bischof geweiht. Anlass für die Pfarrei Ufhausen im Hessischen Kegelspiel mit einem Pontifikalamt daran zu erinnern. Dem feierlichen Gottesdienst, der unter Corona-Bedingungen stattfand, standen Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez, Fulda, Pfarrer Franz-Peter Breidbach, Dechant Markus Blümel und Pater Binesh Mangalan vor.


Geboren am 10.Januar 1877 in Oberufhausen als Joseph Sauer, trat dieser als Pater Bonifaz ins Kloster St. Ottilien, Schwarzwald ein. Nach seiner Priesterweihe im Jahre 1909 wurde er Missionar in Korea. Durch die erfolgreiche Missionstätigkeit wurde Bonifaz Sauer im Jahr 1920 Apostolischer Vikar von Wonsan und im Jahr 1921 Bischof und wirkte außerordentlich erfolgreich. Die Machtübernahme der Kommunisten im Jahre 1949 beendete die Missionstätigkeit. Mönche und Schwestern wurden inhaftiert und getötet und Abtbischof Bonifaz Sauer starb an Entkräftung im Februar 1950 in der Haft in Pjöngjang. Seine Grabstätte ist nicht bekannt. Seit dem Jahre 2007 läuft der Seligsprechungsprozess. Der Märtyrer ist aber heute schon der Dorfheilige der Kegelspielgemeinde Eiterfeld-Ufhausen und man hat ihm in der „Abt-Sauer-Straße“ an Stelle seines Elternhauses eine Gedenkstätte geschaffen.

Es sei schon ein beeindruckendes Gefühl in den Geburtsort eines Märtyrers zu kommen, so Weihbischof Karlheinz Diez in seiner Predigt. In einer gläubigen Familie habe der Missionar Bonifaz Sauer das Fundament für seinen priesterlichen Weg erhalten. Seine Nachfolge sei eine echte Teilhabe an der Passion Christi gewesen. In Nordkorea gebe es noch ca. 400.000 Christen. Im Weltvergleich sei dort die Verfolgung und Tötung von Christen seit Jahren am massivsten. In Art der Sippenhaft erführen auch Familienmitglieder das gleiche schreckliche Schicksal. So sei nur ein christliches Leben im Verborgenen möglich. Auch wenn die Verfolgung der Christen in Nordkorea und in anderen Ländern auf einem traurigen Höhepunkt sei, glaube er fest daran, dass der Abtbischof und seine Gefährden sowie die vielen namenlosen Christen nicht umsonst gestorben seien. Wer sich mit deren Glaubenszeugnis befasse, werde gestärkt und tief angerührt. Zwei Dinge könne man heute von diesen Märtyrern lernen. Es seien das Ausharren im Glauben und die Geschwisterlichkeit im Gebet. Weihbischof Karlheinz Diez zeigte sich überzeugt, dass der Ufhäuser-Märtyrer Bonifaz Sauer ein starker Fürsprecher und Helfer auf dem Glaubensweg ist.


Am Ende des Gottesdienstes dankte Hildegard Sondergeld, Sprecherin des Pfarrgemeinderates und überreichte dem Weihbischof ein von Georg Wiegand aus Honig geschaffenes Portrait des Abtbischofs. Der ehemalige Schmied Reinhold Busold hatte aus Hufnägeln Kreuze geschaffen, die gesegnet wurden. Musikalisch hatten Sonja Kimpel (Orgel, Gitarre, Gesang), Theresa Ritz(Pan-/ Querflöte, Gesang) sowie Luisa Fink, Hermann-Josef Hohmann und Ayleen Nüchter (alle Gesang) den Gottesdienst gestaltet. Als Andenken erhielten die Gläubigen einen Gebetszettel mit Holzkreuzchen und den Jahreszahlen 1921/2021 für die „Feier des Gedenktages zuhause“.


Fotos und Text: Winfried Möller, Rasdorf