Festtag des Heiligen Wendelinus beschließt Wallfahrtsjahr auf dem Gehilfersberg


Mit dem Festtag des Heiligen Wendelinus endete das Wallfahrtsjahr auf dem Gehilfersberg bei Rasdorf. Bischof em. Heinz Josef Algermissen war in die Wallfahrtskirche zu den Heiligen 14 Nothelfern gekommen, um mit den Gläubigen die Eucharistie zu feiern.

Im Jahr 2020 waren die Wallfahrtsgottesdiente der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. Für das Wallfahrtsjahr 2021 hatte die Pfarrgemeinde beschlossen, unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln die samstäglichen Gottesdienste zu ermöglichen. Durch die beschränkte Teilnehmerzahl war die Kirche ständig ausgebucht. Anfangs verschönerte ein kleiner Chor die Gottesdienste, bis dann die Gläubigen wieder mit Mund-Nasen-Schutz selbst singen durften.

Dechant Markus Blümel begrüßte den Bischof und zelebrierte mit ihm. Der Bischof betonte, dass ihm der Gehilfersberg ans Herz gewachsen sei, weil es einer der wenigen Wallfahrtsorte im Bistum Fulda sei. Die Menschen trügen ihre Sorgen und Nöte, aber auch ihren Dank zu den heiligen 14 Nothelfern und der Gottesmutter. So sei der Heilige Berg des Hessischen Kegelspiels ein besonderer und wichtiger pastoraler Ort. In seiner Predigt griff er die Frage auf, warum die Welt so sei, wie sie ist. Diese Frage sei nicht eine globale Frage, sondern eine höchst persönliche. Er glaube, es sei schon viel gewonnen, wenn der Mensch seine Not im Herzen zulasse und erkenne, dass er nicht alles selbst machen könne. An persönlichen Beispielen wie Besuche am Krankenbett oder bei Sterbenden, zeigte der Bischof, dass auch er Not hat, Fragen nach dem Warum zu beantworten. Ihm helfe, dass Gott nicht vor der Tür des Elends stehen geblieben sei. Gott wolle teilhaben an unserer Freude und Hoffnung, aber auch an der Angst und den Tränen. Jesus habe die Frage des Karfreitags nicht direkt beantwortet, sondern durchlitten. Erst im Licht des Ostermorgens sei das Dunkel und die Entsetzlichkeit der „Warum-Frage“ geklärt. Das Leid sei kein Zeichen der Abwesenheit Gottes, sondern er leide vielmehr mit. Die Auferstehung Jesu Christi, die in der Heiligen Messe gefeiert würde, sei ein Aufleuchten, wie ein Wegweiser, der für Sekunden im Scheinwerferlicht auftauche. Durch Hoffnung und Licht würde Leid gewendet. Gott strecke uns seine Hand entgegen, um die Tränen wegzuwischen. Er bat die Gläubigen diesen Weg der Hoffnung, den auch die Heiligen gegangen seien, mitzugehen und einander zu stärken, damit niemand den Weg alleine gehen müsse.

Im Namen der Kirchengemeinde betonte der stellvertretende Sprecher des Pfarrgemeinderates Winfried Möller, dass es eine große Freude sei, dass Bischof em. Heinz Josef Algermissen auf die Anfrage für den Abschlussgottesdienst sofort Ja gesagt habe und lud ihn spontan für das nächste Jahr ein. Sein besonderer Dank galt den Küsterehepaaren Manfred und Gerlinde Schmitt sowie Stefan und Kerstin Bock für den Kirchendienst, Blumenschmuck und die Reinigung der Wallfahrtskirche. Ebenso dankte er den Priester, Organisten, Ordnerkräften, Lektorinnen und Lektoren, die samstags unter erschwerten Bedingungen die Eucharistie feierten. Den Abschlussgottesdienst hatte Michael Heller, Buttlar an der Orgel mitgestaltet.

Ab sofort ist die Wallfahrtskirche auf dem Gehilfersberg geschlossen. Alle Gottesdienste entfallen bis zur Eröffnung des Wallfahrtsjahr am Ostermontag 2022.


Text: Winfried Möller                                                                                                                                                                                                               Bilder: Winfried Möller