Gedenkfeier zum Volkstrauertag am Ehrenmal

Am Samstagabend nach der Vorabendmesse fand die Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Rasdorf am Ehrenmal auf dem Kirchplatz statt. Pfarrer Ulrich Piesche hielt die Ansprache.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gedachten sowohl der Opfer des russischen Angriffskriegs in der Ukraine als auch der Vermissten und Toten der beiden Weltkriege sowie den unzähligen Opfern von Krieg, Terror und Gewalt in den Unruheherden der Welt. Der Krieg in der Ukraine hinterlasse rauchende Trümmer und werde zum Symbol der zerstörerischen Kraft des Krieges, so Pfarrer Ulrich Piesche. Die Hafenstadt Mariupol beispielsweise zeige, was der Wille zur Vernichtung alles anrichten könne. Auch die zerbombten deutschen Innenstädte am Ende des zweiten Weltkrieges, bei dem auch Fulda nicht verschont geblieben sei, zeigten dieses. Krieg zu allen Zeiten und für alle Generationen bedeute Zerstörung, Vernichtung und Tod. Gewinner kenne der Krieg eigentlich nicht. Er fordere immer Menschenleben. Krieg sei widergöttlich, denn der Mensch als Ebenbild Gottes habe den Auftrag, das Lebenshaus für alle verantwortlich zu pflegen und zu verwalten. Aufbauen statt Zerstörung, einpflanzen statt ausreißen, Leben für alle und nicht auf Kosten des Nächsten, sei die utopisch-paradiesische Vision. Natürlich wisse auch die biblische Urgeschichte, das ein paradiesisches Miteinander innerweltlich nicht von Dauer sei. Das könne man auch in den Endzeitreden Jesu im Lukasevangelium lesen. Die zahllosen Toten auf den Schlachtfeldern hätten unsäglich viel Leid bei Hinterbliebenen und Angehörigen hinterlassen, ob Helden, Opfer oder Täter, alle Kriegstoten seien Opfer. So blieben uns nur Trauer, Erinnerung und Gedenken. Krieg, Terror und Tod dürften nicht das letzte Wort haben, sondern das Leben müsse am Ende siegen. Jesus sei gewaltsam zu Tote gekommen. Aber als Auferstandener lade er uns ein, seinen Spuren zu folgen. Gerade als Christen müssten wir in der Nachfolge Jesu hoffnungsvolle Menschen sein, die sich verpflichtet fühlen, für Frieden und Freiheit einzutreten.
Zu Beginn hatte Bürgermeister Jürgen Hahn die Entwicklung von Abschottung und Nationalismus in vielen Ländern als gefährlich bezeichnet. Wer habe sich nach 75 Jahren Frieden in Europa einen solchen Krieg, wie der Angriff auf die Ukraine vorstellen können? Mehr als je zuvor seien die Bürger aufgerufen durch gleichwertige Lebensverhältnisse in der Welt die Grundlage für Frieden und Freiheit zu schaffen. Respekt und Anerkennung hätten auch die verdient, die sich immer wieder in der Welt für Frieden und Freiheit einsetzten und oft ihr eigenes Leben riskierten. Bürgermeister Jürgen Hahn legte gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Kyffhäuser- und Reservistenkameradschaft Rasdorf, Josef Krieg, einen Kranz nieder. Musikalisch wurde die Feier vom Männergesangverein „Cäcilia“ 1921 Rasdorf, Dirigent Alexander Klee, Morles, mit den Liedern „Von guten Mächten und Frieden“ mitgestaltet. David Helmke spielte auf der Trompete „Ich hatte einen Kameraden“ und begleitete am Schluss den Gesang der Nationalhymne.

Text und Bilder: Winfried Möller