Musikalisches Klassentreffen im Freien mit diakonischer Segnung

Diakon sein und die Verwirklichung der diakonischen Grunddimension der Kirche erfolgt vielfach durch Initiativen außerhalb der Kirche, so gesagt „im Freien.“ Als Diakon ist man so etwas wie ein Bote – „a-go-betweener“ (ein „Vermittler“) – oder ein prophetischer intermediary in der existenziellen und göttlich-menschlichen Suche nach Bedeutung und Lebenssinn. Ein Diakon sucht die Kommunikation zwischen Menschen und der kreativen Interaktion, so wie im Fall von Gefängnisseelsorger Diakon Dr. Meins Coetsier mit Musik zwischen einem Gefängnis, Gemeinschaften, Kirchen und der Welt. Es kann zur Berufung eines Diakons gehören zwischen Kirche und anderen ‚sozial-diakonischen freien Momenten‘ zu vermitteln und die Zusammenarbeit und das Zwischenmenschliche im Glauben anzuregen. Musik und Singen helfen dabei!

So hat Diakon Coetsier vor kurzem ein Klassentreffen einer kleinen Gemeinschaft von etwa vierzig Leuten, die sich vor mehr als 35 Jahren in der Schule kennengelernt hatten, beim Pfadfinderhaus Röderhaid in Ebersburg (nahe Weyhers) einen diakonischen Segen gespendet. Die Andacht mit Gebeten und einem Impuls sind musikalisch begleitet und mit den feiernden vorbereitet und gestaltet worden. Unter dem Motto „Das Leben feiern, die Toten nicht vergessen“ hat das Organisationsteam für das Klassentreffen speziell den Bibeltext vom Abendmahl am Gründonnerstag bei Lukas (LK. 22, 14-23) ausgesucht. In den Fürbitten ist der Verstorbenen aus der damaligen Schulklasse gedacht und für die Zukunft der Lebenden gebetet worden. Die Idee ein musikalisches Crossover zu spielen sollte der Andacht zum Schluss noch einen spirituellen Höhepunkt geben.

Unter strahlender Sonne und blauem Himmel, auf einer kleinen grünen Wiese im Freien waren die ehemaligen Klassenkameraden und Kameradinnen zusammen gekommen. Singend unter dem Kreuz spielte Diakon Coetsier nach einem eigenen komponierten Stück „Creator“ (Schöpfer) am Anfang das aus dem Gotteslob ausgesuchte „Atme in uns, Heiliger Geist“ (Gl 346) in einer schwungvollen Version und eine rockige Ausführung von „Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht“ (GL 450 Kanon), beide wurden mit einem kräftigen Cajón Rhythmus von einem der ehemaligen Schüler untermalt. Ein meditativer Song von Divine Concern „Serene Night“ folgte zur Besinnung nach der Predigt. Zum Schluss spielte der Diakon gemeinsam mit 2 Bläsern (solistisch und klingend in B-Dur) die deutsche Version von „Amazing Grace“ – Ein schöner Tag. Im Chor sind die drei Strophen des deutschen Textes auf dem Liedzettel kräftig mitgesungen worden:

Ein schöner Tag ward uns beschert,
Wie es nicht viele gibt,
Von reiner Freude ausgefüllt
Und Sorgen ungetrübt.
Ein schöner Tag voll Harmonie
Ist wie ein Edelstein,
Er strahlt dich an und ruft dir zu,
Heut' sollst du glücklich sein.
Uns was das Schicksal die auch bringt,
Was immer kommen mag,
Es bleibt dir die Erinnerung
An einem schönen Tag.

Artikel & Fotos: Diakon Presse | Bistum Fulda