Pfarrfest in Eiterfeld-Ufhausen mit Fuldaer Bischof

Mit dem Festwagen zur Kirche

Am Pfarrfest in Eiterfeld-Ufhausen wurde an Abt Bonifaz Sauer erinnert. Fuldas Diözesanbischof wurde am Ortseingang mit Festwagen abgeholt.

Zum Pfarrfest unter dem Thema „Gemeinsam feiern, im Wandel der Zeit“ war Bischof Dr. Michael Gerber in die Pfarrei Ufhausen gekommen. Um diesen ehrenvoll zu empfangen hatten sich die kirchlichen und politischen Gremien etwas Besonderes ausgedacht. Am Ortseingang wurde der Fuldaer Diözesanbischof mit drei Traktoren und einem herausgeputzten und geschmückten Festwagen mit rotem Plüschsofa abgeholt. Nach den Willkommensgrüßen von Verwaltungsrat Ralf Dietrich und Ortsvorsteherin Yvonne Hohmann, trugen die Kinder Annelie Zirpel und Leni Becker das Gedicht „Der Tag“ vor. Danach nahm der Bischof gemeinsam mit dem ehemaligen Ufhäuser Pfarrer Franz-Peter Breidbach und Dechant Markus Blümel, Eiterfeld auf dem Festwagen Platz und wurden zum Geburtshaus des in Nord-Korea tätigen und dort unter unmenschlichen Bedingungen gestorbenen Abt-Bischof Bonifaz Sauer gefahren. Es sei ihm eine große Ehre das Geburtshaus des Abtes besuchen zu können. Er hoffe, dass der Seligsprechungsprozess des Abt-Märtyrers und seiner Mitbrüder Erfolg habe. Im Haus sprach der Bischof mit der 90-jährigen Nichte des Abtes, Franziska Hohmann, geborene Sauer und den Großneffen Klaus und Michael Hohmann. In einem vor drei Jahren aufgenommenes Interview, schilderte die Nichte ihre Begegnungen mit Bonifaz Sauer bei seinen Besuchen in der Heimat im Hessischen Kegelspiel. Nach einem Erinnerungsfoto mit Bischof und Nichte an dem aus Basaltsteinen gefertigten Gedenkstein und der Rundfahrt durch den Ortskern, schloss sich der Gottesdienst in Konzelebration des Bischofs mit Pfarrer Franz-Peter Breitbach und Dechant Markus Blümel in der St Laurentiuskirche in Ufhausen an. Dieser wurde von den Soisbergchören im Takt (Leitung Winfried Rohm) und Markus Richter (Orgel) mitgestaltet. In seiner Predigt ging der Bischof auf den Abt-Bischof und dessen Lebensgeschichte ein. Durch seine Berufung zum Priestertum habe in dessen Geburtshaus der Himmel die Erde berührt. Er der als Junge in Ufhausen groß geworden sei, das Dialekt des Ortes gesprochen und in der Kirche gebetet habe, habe seine Erfahrungen von Gemeinschaft und der Tätigkeit in der Landwirtschaft mit in die Mission nach Nord-Korea genommen. Sein Durchhaltevermögen, seine Liebe zu den Menschen seine Solidarität und seine Charisma hätten ihre Wurzeln im landwirtschaftliche geprägten Elternhaus in Ufhausen gehabt. In seiner Namenswahl und seinem Missionseifer habe er sich an Bonifatius, dem Fuldaer Diözesanpatron und Apostel der Deutschen ein Beispiel genommen. Das Gedenken an Abt Bonifaz sei Ermutigung für uns als Gläubige am großen Projekt Gottes mitzubauen. Wir seien nicht Rädchen im großen Getriebe der Welt, sondern jeder Mensch habe eine Berufung gemäß seiner Talenten an der Stelle aktiv zu sein, wo Gott ihn haben wolle. Außerdem ermutige der Blick auf das Wirken des Märtyrers-Abt, nicht die Augen vor den unmenschlichen Kriegen in der Ukraine oder sonstigen Kriegsherden der Welt sowie den furchtbaren Zuständen in einem Staat wie Nord-Korea zu.


Text und Fotos: Winfried Möller