Lesung mit Dr. Hermann Sauer
Die katholische Bücherei Eiterfeld lud zu einer Lesung des pensionierten Schlitzer Landarztes Dr. Hermann Sauer ein, der dort über viele Jahre praktiziert hat.
Seine 3 Bücher bestehen aus Erzählungen – auch über so manches Missgeschick, mit denen er sich vor allem an junge Mediziner und Studenten wendet, dass sie aus seinen Fehlern lernen. „Unsere Fehler können tödlich enden“, so Sauer „und das gilt es zu verhindern“.
Im voll besetzten Bürgerhaus gewährte Sauer Einblicke in die Arbeit eines Landarztes. Mit so manch skurriler Geschichte löste der Arzt herzhafte Lachsalven aus, gleichzeitig sorgten andere Erzählungen für Stille, sodass man eine Stecknadel hätte fallen hören können.
In Kapiteln wie: „Gewitter auf dem Lande – oder: Der liebe Gott schimpft“, führte Sauer sein Publikum in die eigene Kindheit zurück und löste durchaus ähnliche Erinnerungen aus, wie in den Kapiteln geschrieben.
Seine eigenen Erfahrungen beim Aufwachsen im evangelischen Pfarrhaus beschrieb der Autor in dem Kapitel „Der Pfarrer mit dem Motorrad“ und kam damit zu einem ernsten Thema, der häuslichen Sterbehilfe. Sauer warb mit dem Kapitel „Wiederbelebung wider Willen“ für eine klare Regelung, ob man bei vorhandener Patientenverfügung und Betreuungsvollmacht überhaupt wiederbelebt werden darf. Gleichzeitig wies er auf die Notwendigkeit eines Notfallausweises hin, die jeder mit sich führen sollte, damit Ersthelfer wissen, welche Krankheiten vorliegen und welche Medikamente eingenommen werden.
Dazwischen gab es immer wieder Geschichten, die mitten aus dem Leben gegriffen waren und Gelegenheit zum Schmunzeln boten.
Zwischen den Zeilen seiner Geschichten erfuhr man immer wieder, dass es zum Gesundwerden nicht nur Medikamente, sondern insbesondere auch Zuwendung, Berührung und heitere Gelassenheit braucht.
Zitat von Dr. Sauer am Ende seiner Lesung: „Vor einem so großen und fröhlichen Publikum habe ich in 48 Lesungen noch nie gelesen. Mir fällt auf, dass Eiterfeld eine fröhliche Marktgemeinde ist“.
Mit einem langanhaltenden Applaus bedankte sich das Publikum bei Sauer für diesen kurzweiligen Abend. Danach signierte der Autor noch zahlreiche Bücher und es gab die Gelegenheit für das ein oder andere Gespräch.
Text und Bilder: Jutta und Detlef Dehl