Heiliger Konrad von Parzham,
Betzenrod
Kirchengeschichte
Nachdem der Abbruch der alten Kapelle beschlossene Sache war, machte man sich nach längeren Diskussionen an den Neunbau der Kirche . Trotz aller Nachkriegsprobleme und der Geldknappheit infolge der Währungsreform wurde im September 1948 mit dem Bau begonnen. Mit vielem guten Willen und den bescheidenen Mitteln, die durch Spenden zusammengekommen waren, wurde der Bau hauptsächlich in Eigenleistung errichtet und dem Heiligen Konrad von Parzham geweiht. Das Titularfest ist am jährlich 21. April.
Bevor man unter der Leitung des damaligen Bürgermeisters Karl Witzel beginnen konnte, musste man noch ein geeignetes Grundstück finden. Man einigt es sich schließlich auf den Garten von Franz Rehberg. Rasch zogen die Maurer Norbert Lohfink und der Landwirt Leonard Kehrel mit zahlreichen freiwilligen Helfern aus dem Ort und aus den Nachbardörfern den Bau hoch, sodass bereits am 24. Oktober 1948 der Grundstein gelegt wurde, wobei Generalvikar Günther aus Fulda und Pfarrer Decher aus Eiterfeld zugegen waren.
Da weder die Maurer, noch die anderen mithelfenden Personen und die ortsansässigen Firmen, wie die Zimmerleute Herbst oder die Schreinerei Kehrel entlohnt wurden, bewältigte man das Vorhaben trotz der geringen Mittel. Nur die auswärtigen Firmen, wie zum Beispiel der Kirchenmaler Wirth oder der Architekt Ludwig Ehrlich wurden bezahlt.
Als am 21.11.1948 Richtfest gefeiert wurde, waren weder die Baugenehmigung noch die fertigen Baupläne eingetroffen. Da der Architekt nicht wusste, wie er das Türmchen in die Zeichnung einbringen konnte, musste Ludwig Herbst eine Skizze zeichnen, die dann vom Architekten in die Pläne übertragen wurden. Nach dem Winter 1948/49 führte man die Arbeiten im Februar 1949 fort, sodass die Kirche am 11.9.1949 eingeweiht werden konnte. Schließlich wurde am 11.11.1953 das Allerheiligste durch Pfarrer Decher eingesetzt.
Am 29. Juli 1950 heiratete als erstes Paar des Ortes, der Schreinermeister, Leonard und Pauline Kehrel in der Kirche, die circa 200 Personen Platz bietet. Im Jahre 1973 wurde für 3500 DM ein Beichtstuhl errichtet und im selben Jahr wurde der Glockenturm renoviert. Ende der 70er Jahre stellte man die heute noch benutzte elektrische Orgel auf und 1984 installiert man eine elektrische Läuteanlage. Da Betzenrod immer schon eine Filiale von Eiterfeld war und wegen seiner Größe nie einen eigenen Pfarrer hatte, wurde die Filiale von Eiterfeld aus mitversorgt.
Der Außenbau
Auf einem recht rechteckigen Grundriss erheben sich einfach gemauerte Wände. Die Kirche hat drei Fensterachsen mit eingezogenen, rechteckig Altarraum. Der Dachreiter hat einen Spitzhelm und das Türmchen ist aus einfachem Holz aufgebaut.
Der Innenraum
Im Altarraum ist ein Wandfresko des Kirchenmalers Hermann wird zu sehen es zeigt in der Mitte Christus am Kreuz, auf der linken Seite, seine Mutter, Maria, mit dem Apostel Johannes und auf der rechten Seite Elisabeth von Thüringen und Bonifatius.
Die Inschrift lautet:
„Dem König der Ewigkeit, dem Unsterblichen und Unsichtbaren.“
Die Malereien wurden aufgrund des zweiten vatikanischen Konzils Anfang der Sechzigerjahre zu tapeziert, aber auf Vorschlag des Ortsvorstehers Siegfried Neumann wieder freigelegt. Die anderen Malereien am Bogen vor dem Altar und an den Wänden im Altarraum wurden mit Farbe über pinselt und sind demnach verloren. Die beiden Holzfiguren neben dem Altarraum zeigen links den Kirchenpatronen, Konrad von Parzham und rechts die heilige Maria.
Zusätzlich hängen an den Wänden, die auf holzgemalten Ölbild Bilder des Kreuzweg US von Herrmann Wirth.
Der Innenraum hat Farbglas Fenster der Firma O. Peter aus Paderborn und eine Holz Kassettendecke, die im Rahmen einer Renovierung im Jahre 1994 unter der Leitung von Schreinermeister Leonard Kerl ausgetauscht wurde.
Die Glocken
Die größte der beiden vorhandenen Kirchenglocken ist auf das Jahr 1919 datiert und von der Firma Otto Bremen-Hemelingen gegossen worden. Sie hat Zierreifen und folgende Inschrift in gotischen Minuskeln „ Heiliger Vitus, bitte für uns!“. Diese Glocke wurde dem Ort aus Leimbach geschenkt. Die kleinere der beiden Glocken stammt, aus der alten Kapelle und ist mit einem kleinen Kruzifix einer Medaille mit der Darstellung der 14 heiligen Nothhelfer verziert und trägt die Inschrift: „ZV * GRÖSSER * EHREN * GOTT * HAT * MICH * LASSEN * GIESSEN * DIE * GEMEINDE * BETZENROTH * 1742“