Reisetagebuch vom 06.10.2025 

Nach einem kleinen Frühstück in der Unterkunft fahren wir heute morgen per U-Bahn zeitig ins Zentrum Roms hinein und beginnen den Tag mit einer heiligen Messe in der sehr alten, atmosphärisch schönen Kapelle des Centro Giovanile San Lorenzo. Dort befindet sich nur eine Straße vom Petersdom entfernt eine internationale Jugendbegegnungsstätte,  die 1983 / 84 von Papst Johannes Paul II. im Zuge der Weltjugendtagsbewegung initiiert wurde. Eine junge Mitarbeiterin, die aus den USA kommt, aber polnische Wurzeln hat, stellt uns San Lorenzo mit dem Original-Weltjugendtagskreuz vor. Im Gottesdienst spricht Kaplan Marcel in seiner Predigt davon, dass es im Leben manchmal Momente gibt, in denen man das Gefühl hat, nicht weiter zu kommen,  dass dann aber irgendwann doch ein Durchbruch gelingen kann. Solch ein Erlebnis könne für uns im Hinblick auf unseren Glauben auch mit dem Durchschreiten der Heiligen Pforte in den Petersdom ermöglicht werden. Mit diesen Gedanken sind wir gut vorbereitet und machen uns auf zum Zentrum der Christenheit. Dort steht sie uns offen, die Heilige Pforte, die normalerweise vermauert ist und nur im Heiligen Jahr ihre Tore weit macht. In einem Strom von Pilgern schreiten wir - das Pilgerkreuz voran - hinein in die üppige Pracht des Petersdoms mit seiner Kuppel, dem prachtvoll gestalteten Petrusgrab und den beeindruckenden religiösen Kunstwerken von Könnern wie Michelangelo, Bernini, Bramante und Raffael. Viele von uns kommen aus dem Staunen kaum heraus, gleichzeitig müssen wir uns mit den Menschenmassen mitbewegen, die ohne Unterlass durch die riesige Basilika gehen. Trotzdem kann sich jeder und jede Einzelne etwas Zeit nehmen, das größte und bekannteste Gotteshaus auf sich wirken zu lassen. Dass weit unten unter diesem Marmorboden die Gebeine des Apostels Petrus ruhen, ist eine respekteinflößende Vorstellung. Der Petrus, der mit Jesus selbst gesprochen hat, der ihm nachgefolgt ist, der ihn verraten und doch geliebt hat und der schließlich den Auftrag bekommen hat, Hirte der Christenheit zu sein. 
Als wir schließlich aus dem Dom herauskommen, sehen wir den Petersplatz in strahlendem Sonnenschein. An zwei Wachmännern der Schweizer Garde vorbei, stellt sich ein Teil der Gruppe an, um sich die offiziellen Pilgerzertifikate ausstellen zu lassen, für den Rest geht's weiter Richtung Piazza Navona, auf dem Weg werfen wir noch einen Blick auf das Pantheon mit seiner in einem Stück gegossenen Kuppel. Ein Stopp in der Eisdiele LaPalma mit ihrer bescheidenen Auswahl von 150 Sorten lockt die Gelato-Genießer unter uns. Zum Abendessen landen unsere jungen Restaurantscouts mit dem
Trentaquattro einen Glücksgriff. Die Kellner sind sehr auf Zack und stellen uns bereitwillig ein paar Tische zusammen. Als wir nach dem Essen in der großen Gruppe das Kreuzberglied anstimmen, zeigen ihre Daumen nach oben. Ein gelungener Abschluss für einen ereignisreichen Tag.

Text:                                                                            Bilder: Lydia Hohmann, Klarissa Nitsche