Reisetagebuch vom 07.10.2025 

Ein neuer Tag in der heiligen Stadt Rom beginnt. Nach dem kleinen Frühstück im Hotel geht es auf zur Metro, die an diesem Morgen ziemlich voll ist und nun auch noch unsere große Gruppe aufnehmen muss. Dann noch ein Stückchen Busfahrt und schon sind wir an der Kirche St.Sebastiano angekommen, in der die Gebeine des heiligen Märtyrers Sebastian zur letzten Ruhe gebettet wurden. Ursprünglich war er jedoch einige Etagen tiefer bestattet, nämlich in den Katakomben, die seinen Namen tragen. Diese unterirdischen Begräbnisstätten dürfen wir uns mit eigenen Augen anschauen. Bevor wir unter Tage gehen, feiern wir jedoch erst eine heilige Messe in San Sebastiano. Danach geht es los ins Reich der Toten. Mit der deutschsprachigen Führerin Maike steigen wir die Stufen hinab, erst auf drei Meter Tiefe, dann auf neun. Überall sehen wir die in den Travertinstein gehauenen Nischen und Vertiefungen, in denen die Toten der frühen Christengemeinden beigesetzt waren. Wir erfahren, dass Normalsterbliche in der Regel mit einer anonymen Tonplatte abgedeckt waren, während reichere Leute sich eine mit christlichen Symbolen und den Namen graviert Marmorplatte leisten konnten. In einem anderen Bereich sehen wir in den Stein eingearbeitete Totenhäuschen aus vorchristlicher Zeit. Dort wurden Urnen mit Asche der Verstorbenen beigesetzt, während unter Christen aufgrund des Auferstehungsglaubens diese Form der Bestattung lange Zeit verboten war. 
Ganz am Ende der Katakomben können wir noch erhaltene Reste von in Ton eingeritzten Gebeten bestaunen, die bis heute die frühe Verehrung der Heiligen Petrus und Paulus belegen.
Von San Sebastiano aus geht es per Bus zurück, dann teilen wir uns in restauranttaugliche Grüppchen auf und kehren so zum Mittagessen ein, das im Land von Pizza, Pasta & Co so gut wie immer eine leckere Angelegenheit ist. Unser nächstes Ziel ist die Basilika Santa Maria Maggiore. Dort stehen Pilger aus aller Welt in einer Schlange an, was zum einen der Bedeutung und Schönheit der Kirche geschuldet ist, zum anderen aber auch der Tatsache, dass Papst Franziskus dort seine letzte Ruhe gefunden hat. Durch eine weitere Porta Santa, eine nur in einem heiligen Jahr geöffnete Pforte, treten wir ein. Wir besuchen Papa Francescos schlichtes Grab und besichtigen die Basilika mit ihren goldverzierten Kassettendecke, deren Grundriss der Legende nach auf ein Schneewunder zurückgehen soll. Erzählt wird, dass Papst Liberius einst die Muttergottes im Traum erschienen war und ihm aufgetragen hatte, dort eine Kirche bauen zu lassen, wo Schnee liege. Und tatsächlich haben der Papst und seine Getreuen am nächsten Morgen des 5. August 352 n.Chr., mitten im Sommer, auf dem Hügel frisch gefallenen Schnee entdeckt und sind dem Wunsch Marias nachgekommen, ihr ein Gotteshaus zu bauen und zu widmen. Dieses trägt deshalb auch den Beinamen "Santa Maria della Neve", also "Heilige Maria vom Schnee". In Erinnerung an das Schneewunder wird in der Basilika in Rom und zum Beispiel auch in Schleid (Geisaer Amt) am 5. August das Schneefest gefeiert. 
Als wir die der Gottesmutter geweihte Basilika verlassen, beten wir auf den Stufen davor gemeinsam ein Rosenkranzgesetz. Vorbeterinnen sind Katharina und Marie. Im Anschluss machen wir uns auf zum Colosseum. Die berühmte Ruine eines römischen Amphitheaters muss eigentlich jeder  Romtourist einmal gesehen haben und beim Anblick der riesigen Anlage vor strahlend blauem Himmel können wir uns im Geiste den römischen Kaiser, die Gladiatoren und jubelnde Menschenmassen vorstellen. Dann schnell noch die Wasserflaschen an einem der Trinkbrunnen auffüllen und dann zu Fuß ab ins Zentrum zum Abendessen. 

Text:  Lydia Hohmann                                                                          Bilder: Lydia Hohmann